Europäischer Mindestlohn
Der europäische Mindestlohn ist ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Armut und Sozialdumping.
Auf dem Weg zu einem europäischen Mindestlohn
Ein europäischer Mindestlohn ist eine notwendige Waffe im Kampf gegen die Armut. Darüber hinaus verringert er das Risiko von Sozialdumping und Lohnunterschieden in West- und Osteuropa.
Am 28. Oktober 2020 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine europäische Richtlinie zur Einführung eines angemessenen Mindestlohnes in der Europäischen Union. Die CSC unterstützt diesen Vorschlag. Mit ihrem Gesetzesvorschlag erkennt die Europäische Kommission die Bedeutung von Tarifverhandlungen für die Erhöhung der Löhne in ganz Europa an.
Eine Erhöhung der europäischen Löhne basiert auf zwei Säulen:
- Kollektive Verhandlungen
- Stärkung der Systeme, die die Mindestlöhne in den Mitgliedstaaten festlegen.
Auswirkungen in Belgien
In Belgien gibt es nicht mehr als 68.000 Arbeitnehmer, die den Mindestlohn verdienen, was nicht bedeutet, dass eine Richtlinie zur Einführung eines europäischen Mindestlohnes keine Auswirkungen auf die Situation in Belgien hätte.
Für belgische Arbeitnehmer kann das europäische Recht Auswirkungen haben, wenn die Armutsschwellen von 60 % des Medianlohns und 50 % des Durchschnittslohns als Kriterium für die Festlegung des europäischen Mindestlohnes herangezogen werden.
Mit einem Mindestlohn von 9,85 Euro/Stunde gehört Belgien zu den Ländern Europas mit den höchsten Mindestlöhnen. Wenn die im europäischen Vorschlag festgelegten Kriterien beibehalten werden, kann dieser Betrag um 25 % auf einen Stundenlohn von rund 12 Euro steigen.
Darüber hinaus fordern die CSC und der EGB dass der Entwurf des europäischen Gesetzes:
- bestimmte Kategorien von Arbeitnehmern, z. B. junge Menschen, nicht mehr vom Mindestlohn ausschließt;
- Lohnabzüge, zum Beispiel für Arbeitskleidung, zu verbieten.